Kriegsdämonen schwer zu bändigen
“Warum wollt Ihr zurück in den Krieg?” War meine Frage an US-Militärs und am meisten hat mich die Ernsthaftigkeit beeindruckt, mit der sie mir antworteten.
Jabbar Magruder ist Hubschraubermechaniker der Armee und kehrte nach zwei Einsätzen im Irak frustriert von mangelhafter Ausrüstung und Lügen der Politiker in die USA zurück. Jabbar schloss sich der Antikriegsorganisation Iraq-Veterans Against the War an. Er suchte drei Jahre lang nach einem Arbeitsplatz, in dem er Verantwortung übernehmen konnte. Der 31 jährige erkannte bald, dass Werte und Fähigkeiten, die er im Krieg gelernt hatte schwer auf das Zivilleben übertragbar sind. “Ich habe meine Uniform vermisst, die Kameraderie und das Gefühl, das meine Arbeit wichtig ist,” erklärt er seine Entscheidung, sich im November 2010 als Reservist zu melden und auf einen Einsatz in Afghanistan zu hoffen.
Navy-Offizierin Elizabeth Thompson, die zweimal auf einem Flugzeugträger im Persischen Golf stationiert war hat darum gebeten, nun direkt im Konfliktgebiet eingesetzt zu werden. Sie ist motiviert vom Kampf der afghanischen Frauen für mehr Rechte und eine bessere Ausbildung und will dabei helfen, ihre Träume zu verwirklichen. Elizabeth verbringt soviel Zeit sie kann mit ihrem Freund und beim Training bevor sie Ende des Jahres aufbrechen wird. “Ich könnte mich verrückt machen mit Gedanken daran, was mir alles passieren kann, aber das ist Zeitverschwendung!”
Alan Cummings ist Sanitäter und hat mit seinen 27 Jahren schon fünf Einsätze hinter sich. Er brach sein Medizinstudium ab und ging zum Militär, als ein Schulfreund beim Einsatz im Irak getötet wurde. “Mit 19 glaubst du noch daran, dass du wirklich etwas bewirken und Leben retten kannst,” erzählt er. Seine Einstellung hat sich über die Jahre geändert. Zu Beginn meldete er sich freiwillig zu so vielen Einsätzen wie möglich. “Wenn du älter wirst merkst du, dass das nichts ist, was du tun willst. Wenn deine Zeit kommt, tust du alles was du kannst, um zu helfen, aber du solltest nie hoffen, in diese Art von Situation zu kommen.” Alan hat Notamputationen durchgeführt. Marineinfanteristen sind in seinen Armen gestorben. Trotzdem ist für ihn wie für viele andere, die mehrere Kriegseinsätze hinter sich haben, der schwierigste Teil des Soldatenlebens die Rückkehr in den Alltag. “Du musst die Dämonen, die du acht Monate mit dir herumträgst zurück in den Käfig sperren, ihnen sagen: alles ist gut. Ich brauch euch grade nicht mehr!”