East Jesus: Kunst-Utopie in der kalifornischen Wüste
Wer bereit ist, sich den Elementen von über 40 Grad und Wind mit über 80 Stundenkilometern zu stellen und von Los Angeles Richtung Südosten fährt wird mit einem unvergesslichen Erlebnis abseits ausgetretener touristischer Pfade belohnt. East Jesus ist eine Künstlerkolonie am Rande von Slab City, selbsternannter letzter freier Ort Amerikas. Es gibt keinen Strom, kein fließendes Wasser, keine festgelegten Stellplätze und nur eine Regel: Geh deinen Nachbarn nicht auf die Nerven!
{http://soundcloud.com/soundslikerstin/east-jesus-desert-utopia-for}
Im Skulpturengarten stehen unter gnadenloser Sonne Installationen aus recycelten Fundstücken der Wüste und der Konsumgesellschaft. Dazu gehören ein Fünf-Meter-hohes Mammut aus explodierten Autoreifen und ein Turm ausrangierter Fernseher mit gesellschaftskritischen Kommentaren auf den zugekleisterten Bildschirmen.
Die Website von East Jesus ist auf den ersten Blick abweisend. "Bevor Du herkommst, überleg Dir gut, warum Du uns überhaupt belästigen willst." steht im ersten Absatz des Überlebensführers. Besucher, die den Schotterweg durch den improvisierten Campingplatz von Slab City bis nach East Jesus schaffen, werden aber in der Regel freundlich begrüßt und aufgefordert, selbst kreativ zu werden. Besucher, die kühle Getränke, Wasser und unvederbliches Essen zum Teilen mitbringen sind besonders willkommen.
Gegen eine Spende nach eigenem Ermessen wird alles geteilt: der Musikraum inklusive blank poliertem Flügel, Essen, Getränke, Joints und Plumpsklo. Vielleicht ist sogar ein Bett in einem der Wohnwagen frei. Besser noch: eine Couch im Wohnzimmer unter freiem Himmel mit ungestörtem Blick auf das grenzenlose Sternenzelt.
Flip Cassidy, Musiker, Fotograf, Bildhauer und regelmäßiger Bewohner von East City erklärt Inspiration und Magie des Ortes, der Aussteiger, Künstler, Abenteurer und Ausgestoßene anzieht.
East Jesus - Wüstenkunst, Beitrag für DLF
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